TERESA VON AVILA
Islamische Spuren bei Teresa. Verweilen bei einem Freund: Vom inneren Beten
Mi.
01.03.2023
18:00 Uhr
Veranstaltungsart: Vortrag
Es geht dabei um einen „freundschaftlichen, vertrauten Umgang“ mit Jesus, denn inneres Beten ist für sie nichts Anderes, „als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt“. Es kommt auf die persönliche, liebevolle Beziehung zu Jesus an, unabhängig von Orten und Zeiten, immer im Bewusstsein seiner Liebe, aber auch der Verwandtschaft und des Unterschiedes zwischen ihm und uns. Denn auch als „unser Freund“ bleibt er „der Herr“. Ein solches Beten bedarf nicht immer der Worte. Es geht auch nicht darum, „viel zu denken“ oder die Einbildungskraft mit frommen Bildern diskursiv zu bemühen, sondern „viel zu lieben“ im Angesicht der Liebe Gottes, die sich uns in Jesus gezeigt hat.
Zu Beginn ihrer Wohnungen der inneren Burg (1577) bemerkt Teresa, dass sich ihr das Bild der „inneren Burg“ beim Beten „anbot“. Aber die Forschung kann sich mit dieser „kryptischen“ Bemerkung nicht zufriedengeben.
So findet man darin alle möglichen Theorien, auch die der islamischen Herkunft. Bei allen Analogien zur islamischen Mystik handelt es sich bei Teresa von Ávila (und Johanes vom Kreuz) um eine genuin christliche Mystik, die durch das unterscheidend Christliche geprägt ist: „Was Gott beansprucht, ist, uns zu Göttern durch Teilhabe zu machen, wie er es von Natur aus ist, so wie das Feuer alle Dinge in Feuer verwandelt.“ Kein islamischer Mystiker könnte sich so ausdrücken, denn das setzt das Geheimnis der Menschwerdung mit dem „wunderbaren Tausch“ in der Nacht zu Bethlehem voraus: Gott wird Mensch, damit wir durch die Nachahmung Jesu als Weg zu Gott unserer göttlichen Berufung (der Gottebenbildlichkeit) besser entsprechen können.
Mitwirkende
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Mariano Delgado
Referent
Dr. Robert Schmucker
Leitung
Preis
6,00 €